Open Source als Wettbewerbsvorteil nutzen

Vom May 18, 2024

Wer vor 20 Jahren eine Software brauchte, ging zum Berater seines Vertrauens, ließ sich fachkundig beraten und kaufte die Software, die seine Bedürfnisse am besten bediente. Mittlerweile hat sich die Welt massiv verändert – Software lässt sich nicht mehr eigenständig denken, sondern wird immer mehr zum Ökosystem, das sich auch kaum noch kaufen, sondern meistens nur noch mieten lässt. Gleichzeitig folgt das Internet dem Pfad der Zentralisierung: ursprünglich als dezentrales Netzwerk gedacht, folgen die Strukturen dem Markt und lassen zentrale, große Player wie Microsoft, Google, Apple oder SAP immer größer werden. Die Folge großer zentraler Ökosysteme sind zwangsläufig starke Lock-In-Effekte. Wer seine Strukturen einmal auf z.B. Microsoft 365, also Sharepoint, Exchange, Teams etc. migriert hat, wird das nur mit hohen Kosten wieder ändern können. Die vielen längst überfälligen Migrationen von Exchange on-premise auf Exchange online sind ein gutes Beispiel dafür. Für den deutschen Markt kommt erschwerend hinzu, dass die meisten der großen Player US-Anbieter sind und sich hier schleichend eine immer größere Abhängigkeit zu den USA aufbaut. Gleichzeitig rutschen Unternehmer dabei schnell in eine hohe Unsicherheit bezüglich des Datenschutzes, da die Zukunft des jüngst beschlossenen EU-US Data Privacy Frameworks mehr als fraglich ist.

Was also tun? Wer für die Zukunft gut gewappnet sein möchte, tut also gut daran, eine möglichst modulare Infrastruktur zu pflegen, bei der kein Part zu groß wird, um geschäftskritische Einzelabhängigkeiten minimal zu halten. Ein gutes Schnittstellenmanagement z.B. durch Node Red kann helfen, einen einheitlichen Datenstand über alle Systeme zu behalten und Prozesse systemübergreifend zu gestalten. Wer eine zukunftsfähige IT-Landschaft aus passenden kleineren Komponenten gestalten möchte, sollte auf jeden Fall auch einen Blick auf den Open-Source-Bereich werfen. Der scheint nach wie vor noch ein Nischen-Dasein zu führen, hat durch die stetig wachsende Professionalisierung der Community mittlerweile aber Erstaunliches hervorgebracht! Mit Produkten wie Mattermost als firmeninterner Chat, Seafile als professionelles Dateimanagement, Snipe-IT zur Verwaltung firmeninterner Assets, Paperless-ngx für die Verwaltung von Dokumenten oder odoo als ganzes ERP-System sind mittlerweile Systeme entstanden, die ihren kommerziellen Äquivalenten durchaus die Hand reichen können. Als zusätzlicher Bonus kommen häufig schon eine Menge an Standard-Schnittstellen frei Haus dazu, die eine gute Einbindung in die bestehende IT-Landschaft zulassen.

Die Einbindung in die eigenen IT-Systeme und ein zuverlässiger Betrieb sind damit allerdings auch die größten Herausforderungen, die Unternehmer im Mittelstand davon abhalten, Open-Source-Anwendungen einzusetzen. Hier lohnt es sich aber, auf seriöse Beratung zurückzugreifen und einen professionellen Partner für den Betrieb an der Hand zu haben, der bei Ausfällen einspringt und für ein DSGVO-konformen Hosting sorgt. Insbesondere für den europäischen Markt kann durch die geringen Kosten und den Fokus auf Datenschutz dadurch dann ein tatsächlicher Wettbewerbsvorteil entstehen, der gleichzeitig auch eine gute Basis für ein zukünftiges Wachstum darstellt.


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